Einblick in die Welt der Freimaurer
Es sind viele Legenden, die sich rund um die Freimaurer ranken. Sie reichen von der Weltverschwörung über Weltherrschaftsgedanken bis hin zu strafrechtlich relevanten Vorwürfen. Bis heute gilt auch im politischen Umfeld die Bezeichnung "Freimaurer" als negativ konnotiert bzw. wird bewusst in diesem Sinne gebraucht.
Die Freimaurerei umgibt eine Hülle des Schweigens - teilweise bewusst. So steht es jedem Freimaurer frei, sich zu bekennen oder im verborgenen zu agieren. Ein bekennender Freimaurer beehrte unseren Club und stand uns Rede und Antwort. Mit teilweise überraschenden Inhalten.
Allen voran ging es um die Arbeit an sich selbst, dem zentralen Arbeit der sogenannten Tempelarbeit, die bei den regelmäßigen Zusammenkünften verrichtet wird. Diese findet in einem Clublokal der jeweiligen Loge statt, das Tempel genannt wird. Die Loge ist dabei der jeweilige (Zweig-)Verein. Die Bezeichnung als Tempel mag irreführend und für außenstehende unverständlich sein, denn die Freimaurer verstehen sich als überkonfessionell. Lediglich die Grundprinzipien Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität sind Grundlagen des Handelns aller Freimaurer - und Freimaurerinnen, wie wir beim Vortrag erfahren durften. Zudem bekennen sich viele Logen zu einem Baumeister aller Welten und folgen damit dem Schöpfungsprinzip. Konflikte mit Religionsgemeinschaften - die bis heute schwelen - sind vermutlich auf den Konflikt im Bereich der Deutungshoheit zurückzuführen. Die Freimaurer selbst machen ihren Mitgliedern keine Vorschriften in Bezug auf Releigion und Religionsausübung.
Viele große und bekannte Namen, von Johann Wolfgang von Goethe über Winston Churchill bis hin zu Karlheinz Böhm waren Freimaurer. Die USA haben die Elemente der Freimaurer aus ihrer Gründungsphase bis in die heutige Zeit übernommen - ein Blick auf die Rückseite einer 1-Dollar-Note genügt.
Der launig und persönlich gehaltene Vortrag war eine Bereicherung für alle Club-Freunde und Gäste.