Kulturreise nach Bayern
Am 10. Juni traf sich der harte Kern unseres Clubs, verstärkt durch 3 Wiesbadener Gäste (Rainer Schmidt mit Gattin und Tochter), auf dem Firmengelände unseres Präsidenten, um die geplante Busfahrt nach Bayern in Sachen Kultur, geführt von Toni Heiser, anzutreten. Ausgangspunkt der Reise war nach Angaben von Bernhard Prack der Rotlichtbezirk dieses Stadtteils. Meine Vermutung, diese Bezeichnung rühre von den vielen Rotphasen der Verkehrsampeln her, erwies sich als Irrtum. In diesem Bezirk tummelt sich nämlich nächtens viel weibliches Volk, das ohne Papiere und Tugenden bei uns eingewandert ist, um Geschlechtsfreuden, die ihr Körper birgt, im freien Straßenhandel zu verscherbeln.
Wir verließen diesen Sündenpfuhl und begaben uns auf die Fahrt nach Bad Reichenhall, um das Münster San Zeno, dessen Ursprünge im 8. und 9. Jahrhundert vermutet werden, zu besichtigen. Toni Heiser und der dortige Messner übermittelten uns das Wissen um diese Kultureinrichtung in einer aufschlussreichen Doppelkonference. Anschließend fuhren wir nach Prien und besichtigten die Kirche mit dem Deckenfresko, das die Schlacht bei Lepanto zum Thema hat. Natürlich hat keiner von uns je etwas von Lepanto gehört, Heiser schloss auch diese Bildungslücke.
Nach kurzer Schifffahrt aßen wir auf der Fraueninsel zu Mittag deftig bayrische Kost und versuchten das Frauenkloster mit seiner Kirche zu besichtigen. Allerdings mussten wir uns wegen der grimmigen Zurechtweisungen einer leicht bösartigen Klosterschwester, welche die Andacht einer in der Kirche stattfindenden Hochzeit gestört sah, vorzeitig zurückziehen. Als Ersatz besichtigten wir die Michaelskapelle, den ältesten noch erhaltenen romanischen Kirchenbau nördlich der Alpen.
Nach der Rückkehr auf das Festland führte uns die Reise weiter zur Kirche von Rabenden mit ihrem kunstvollen Schrein des spätgotischen Flgelaltars und weiter nach Urschalling mit seiner romanischen Kirche St. Jakobus. Diese Kirche mit ihren einzigartigen Fresken war sicherlich der Höhepunkt unserer Kulturfahrt.
Von den vielen Eindrücken und Wissensvermittlungen geschafft traten wir gegen 18 Uhr die Heimreise an, bedankten uns bei Dr. Anton Heiser für seine hochkarätige Führung, beim Präsidenten, dem Busfahrer mit seiner betreuenden Gattin und trennten uns - im Rotlichtbezirk angekommen - im Bewusstsein, einen großartigen Tag erlebt zu haben.